Erfahrungsbericht: Depression mit Herzrasen


“Als ich zu Hans Rebhan kam, hatte ich bereits fünf Jahre lang Antidepressiva genommen. Ich litt unter einer diagnostizierten schweren Depression. Begonnen hatte die Erkrankung bei mir im Alter von 25 Jahren. Ich lebte damals mit meinem Freund zusammen und studierte für das Lehramt. Auch wenn ich das Studium sehr gut abschloss, wurde mir im Referendariat sehr schnell klar, dass der Lehrberuf nicht das richtige für mich war. Als meine Eltern sich trennten, erschütterte mich dies so stark, dass ich begann unter  Panikattacken zu leiden. Dadurch wurde die Beziehung zu meinem Freund so stark belasteten, dass wir uns schließlich trennten.  Auf mich alleine gestellt, ohne Partner, die Eltern zerstritten und ohne Beruf, glitt ich in eine Depression ab. Sie wurde zunächst mit Medikamenten behandelt. Obwohl die Psychopharmaka mehrmals gewechselt wurden, half mir keines wirklich dauerhaft. In dieser Umbruchsituation entschied ich mich ins Ausland zu gehen, um alles Belastende hinter mir lassen und mir über meine beruflichen Perspektiven klar zu werden. Aus allen Reiseprospekten sprach mich Afrika besonders an. Dort begann für mich eine sehr glückliche Zeit. Ich fühlte mich frei und genoss mein Leben. Ich brauchte keine Medikamente mehr. Die Depression war wie von selbst verschwunden.  Mir ging es gut, ich fand einen Mann und wir bereiteten unser gemeinsames Leben in Afrika vor. Völlig unerwartet trennte sich mein Freund von mir. Eine andere Frau bekam ein Kind von ihm und er entschied sich für diese Frau. Ich verließ Afrika mittellos und ohne Perspektive. Ich kehrte nach Deutschland zurück, ohne Wohnung, Krankenversicherung, Möbel und Job. Ich stand wie unter Schock. Zunächst zog ich zu meiner Mutter und begann gleichzeitig in drei Jobs zu arbeiten, um finanziell wieder auf die Beine zu kommen. Außerdem sollte mich die Arbeit von meinem tiefen Schmerz abzulenken. Zum damaligen Zeitpunkt war ich stark suizidgefährdet. Eine Ärztin erkannte meinen Zustand. Deshalb wurde ich in die geschlossenen Abteilung einer psychiatrischen Klinik eingewiesen. Die Therapeuten konnten mich zwar davon abhalten, mir das Leben zu nehmen. Meine Traurigkeit blieb allerdings – genau wie meine Selbstzweifel und die Überzeugung, dass die morgendliche Antriebslosigkeit, die fehlende Freude und das Gefühl nur zu “funktionieren”, von nun an zu meinem Leben gehören würden. Die Ärzte erklärten mir, die  Depression sei unheilbar und ich müsste nun ein Leben lang Medikamente nehmen. Ein freies und glückliches Leben erschien mir zu diesem Zeitpunkt unerreichbar. Nach dem Klinikaufenthalt begann ich eine neue Ausbildung in einem Büro, hatte aber wiederum starke Zweifel daran, den richtigen Beruf gewählt zu haben. Ich fühlte mich unterfordert. Ich bekam regelmäßig Migräneanfälle. Im Juni 2014 empfahl mir eine Freundin eine Therapie bei Hans Rebhan zu beginnen. Ich wusste nicht, wie er arbeitet, doch ich hoffte auf Veränderung meines Zustandes. Damals war ich nicht mehr suizidgefährdet, aber todunglücklich.

Beim ersten Kontakt  erklärte mir Hans Rebhan, dass er nur mit mir arbeiten könne, wenn ich die Medikamente absetzen würde. Die Medikamente würden bewirken, dass meine Gefühle gedämpft wären. Für die nachhaltige Besserung meines Zustandes wäre es aber wichtig, die Gefühle voll und ganz anzunehmen und zu Ende zu fühlen. Ich  wurde von Hans Rebhan darüber aufgeklärt, dass nach dem Absetzen der Psychopharmaka mit starken körperlichen Reaktionen wie Schwitzen, Zittern oder Angstzuständen zu rechen sei. Diese Phase würde etwa vier bis sechs Wochen dauern. Danach würde ich wieder Gefühle in natürlicher Intensität spüren – eine Grundvoraussetzung für den Ziff-Prozess, der eine deutliche und anhaltende Besserung bringen sollte.

Herr Rebhan erklärte mir, dass eine Depression neun bis zwölf Monate brauche, um heilen zu können.  Nach seiner Erfahrung sei damit zu rechnen, dass ich mich etwa einen Monat lang 24 Stunden am Tag depressiv fühlen würde. Im zweiten Monat würde sich gegen Abend der Zustand bessern. Noch etwas später würde ich nur noch morgens mit den bekannten depressiven Verstimmungen aufwachen, die aber im Laufe des Tages verschwinden sollten. Nach etwa einem Jahr sollte dann eine deutliche Veränderung eintreten. Während dieses Jahres müsse ich auch mit starken Angstattacken rechnen: Es gäbe zwar Ängste ohne Depression, aber keine Depression ohne Ängste.  Auf seine Empfehlung hin wandte ich mich an einen Neurologen, der die Veränderung der Medikation begleiten sollte. Auf ärztliche Empfehlung hin setzte ich die Tabletten sofort ab, ohne den Prozess des Ausschleichens zu durchlaufen. Die Beschreibung, die Hans Rebhan über die körperlichen Reaktionen nach Absetzen der Medikamente gegeben hatte, war zutreffend: Ich litt unter starken Ängsten, war antriebslos und meine Situation kam mir aussichtslos vor. Doch die Hoffnung auf Besserung half mir. Und mir war ja bewusst, worauf ich mich einließ und ich hatte mich entschieden.

Etwa zwei Wochen, nachdem ich die Medikamente abgesetzt hatte, hatte ich meinen ersten Termin zum Ziff-Prozess bei Hans Rebhan. Er erklärte mir zunächst ausführlich den Prozess und seine Hintergründe. Ich verstand, dass die Depression eine Botschaft meines Körpers war, Er wollte mir mitteilen, dass etwas in meinem Leben nicht in Ordnung war. Ich begriff, dass es keinen Sinn macht, gegen solche Botschaften  anzukämpfen. Mein Körper wollte wohl einerseits die aufgestauten Gefühle ausleben, hatte aber auch gleichzeitig Angst davor. Mein ständiges Grübeln verhinderte zu dieser Zeit, dass ich meine Gefühle zu Ende fühlen konnte. Stets versuchte mein Verstand, die Kontrolle über meine Gefühle zu behalten, um das vermeintlich Unangenehme nicht fühlen zu müssen. Ich erfuhr, dass auch Angstgefühle bei Depression „normal“ sind und immer wieder auftreten können. Der Prozess selbst begann mit einem Gespräch. Ich erzählte die wichtigsten Ereignisse aus meinem Leben und schilderte, warum mich manche Ereignisse besonders belasteten. Durch die Fragen von Herrn Rebhan spürte ich sehr schnell, dass mein dominantes Gefühl eine starke Angst war. So wie Herr Rebhan es angekündigt hatte, äußern sich Gefühle körperlich auf der horizontalen Linie zwischen Kopf und Rumpfende . Das heißt: An einer Stelle auf dieser Linie bekommt man Schmerzen oder spürt Beklemmungen und Verkrampfungen. Ich nahm ich an einer Stelle in meinem Körper einen deutlicher Druck wahr, während wir darüber sprachen. Ich sollte mir dann vorstellen, mit meiner Aufmerksamkeit an diese Stelle zu wandern. Wie es Herr Rebhan beschrieben hatte, kamen die Gefühle in Wellen, die auf einer Skala von ein  bis zehn klassifiziert werden können. Mein Gefühl war sehr stark – auf der Skala erreichte es eine klare “9”. Herr Rebhan leitete mich an, den Ziff-Prozess durchzuführen.

Mit dieser ersten Sitzung war die Depression – wie angekündigt – natürlich nicht vorüber, doch ich fühlte mich deutlich erleichtert.  Ich hatte bereits erlebt, dass meine depressiven Gefühle in den Morgenstunden am stärksten auftraten. Mir wurde erklärt, dass es sich um einen natürlichen Verlauf dieser Erkrankung handeln würde. Morgens war ich daher nach wie vor antriebslos. Herr Rebhan forderte mich auf, den Prozess jeden Morgen mit mir selbst durchzuführen. Ich folgte seinem Rat. Auch wenn ich mich nach einem selbst durchgeführten Prozess nicht so gut fühlte wie nach einer Sitzung in der Praxis von Herrn Rebhan, half mir das, die ersten Stunden des Tages zu überstehen und ein einigermaßen normales Leben zu führen. Nach zwölf Monaten war die Depression vorüber.  Ich erwache jetzt morgens ohne depressive Verstimmungen und kann ganz normal meinen Tag beginnen. Auch habe ich aufgehört beständig zu grübeln.

Kurze Zeit nachdem es mir besser ging, versuchte ich wieder in meinen Beruf als Lehrerin einzusteigen. Ich glaubte, dass es an der Depression gelegen hatte, dass ich im ersten Referendariat nicht klar kam. Deshalb bewarb ich mich für die Wiederaufnahme in den Schuldienst. Allerdings beschlichen mich in der Wartezeit wieder Ängste, ich könnte an die gleiche Schule kommen, an der ich mein Referendariat abgebrochen hatte. Ich wurde zunehmend panisch, beschäftigte mich gedanklich ständig damit, was geschehen würde, wenn ich an meiner alten Schule eingesetzt werden würde. Meine Angst führte zu körperlichen Symptomen. An einem Morgen war es besonders schlimm. Ich begann in dem Büro, in dem ich in der Zwischenzeit arbeitete, an meinem Schreibtisch zu zittern und mein Herz begann zu rasen. Ich wurde ins Krankenhaus eingewiesen. Wegen der auffälligen EKG-Kurve äußerten die Ärzte zunächst den Verdacht, ich hätte einen Herzinfarkt erlitten. Ich wurde drei Tage lang untersucht, das Herzrasen blieb. Von den Ärzten konnte kein organischer Befund festgestellt werden. Da sich mein Herzschlag nicht beruhigte, wandte ich mich erneut an Herrn Rebhan.  Er lachte, als ich ihm von meinem Herzrasen und der fehlenden organischen Ursache erzählte. Ich hätte lediglich Angst, meinte er, und mich würde lediglich die Ungewissheit, was mit mir im Schuldienst passieren würde, quälen. Er begann erneut einen Ziff-Prozess. Dieser war allerdings anders, als die bisherigen. Herr Rebhan forderte mich auf,  mein Herz zu visualisieren und mir bei jedem Herzschlag vorzustellen, wie es pumpt, und die Gefühle dazu auftauchen zu lassen. Unter seiner Anleitung beruhigte sich mein Herz  zügig.  Diese Erfahrung  war sehr schön. Ich hatte auf einmal keine Angst mehr davor, dass mein Herz rasen oder meine Gesundheit ernsthaft bedroht sein könnte. Bis zu diesem Erlebnis hatte ich nicht gewusst, dass durch Ängste auch Herzsymptome ausgelöst werden können, die wieder verschwinden, wenn die Angst vorüber ist. Doch ich habe es selbst erlebt.

Ende Juli 2016 kündigte ich meinen Job im Büro und begann im September noch einmal das Referendariat. In den zwei Monaten zwischen dem Ende meiner Bürotätigkeit und der neuen Arbeitsstelle ging es mir gut. Mit der Aufnahme des Schuldienstes begann die Migräne wieder, unter der ich bereits als Schülerin in belastenden Situationen gelitten hatte. Ich hatte zusätzlich Rücken- und Bauchschmerzen. In dieser Phase achtete ich nicht auf mich und meine Bedürfnisse. Ich aß und trank während des Tages nicht und arbeitete 12 bis 15 Stunden lang. Ich wollte gut sein und endlich  den Einstieg ins Berufsleben schaffen. Damit war ich wieder in mein altes Muster zurückgefallen. Statt meine Bedürfnisse wahrzunehmen, versuchte ich herauszubekommen, welche Erwartungen andere vermeintlich an mich haben, und wollte diese unbedingt erfüllen. Ich selbst bin in solchen Situationen sehr streng mit mir – erst wenn 100 Prozent Leistung erbracht sind, ist es für mich gut genug. Auch wenn mir die Arbeit mit den Kindern in der Klasse nicht wirklich gefiel, hatte ich den Anspruch, jede Stunde perfekt vorzubereiten und zu halten. Mein Körper zeigte mir mit Migräne-Anfällen und Schmerzen deutlich, dass hier Korrekturbedarf bestand. Ich kündigte den Schuldienst nach vier Wochen. Mit der Kündigung waren Migräne und Rückenschmerzen schlagartig weg. Offensichtlich zeigt mir mein Körper deutlich, was für mich gut ist und was nicht. Ich habe mit ihm einen sehr feinen Seismographen. Allerdings ist es für mich nicht immer leicht, diesen Botschaften zu folgen. Bisher war ich es eher gewohnt, mich nach den Anforderungen zu richten, die Eltern, Partner, die Arbeit oder andere Menschen an mich stellen.

Ich selbst habe schon noch ab und zu Angst davor, dass ich in meinem Leben nicht erfolgreich sein könnte. Doch die Angst ist nicht mehr so groß, wie früher. Mit dem Ziff-Prozess komme ich gut zurecht. Ich habe gelernt, mit meinen Gefühlen besser umzugehen. Wenn mich etwas belastet, gehe ich einfach so vor, wie Hans Rebhan es mir beigebracht hat: Ich konzentriere mich auf das Gefühl in meinem Körper. Dann lasse ich das Gefühle stärker werden und fühle es nach seinen gelernten Vorgaben bis zum Schluss. Ich mache den Prozess, wenn Gefühle mich blockieren oder ich mich gedanklich mit immer wieder dem gleichen Thema beschäftige. Der Prozess hilft mir normalerweise gut mit der jeweiligen Situation zurecht zu kommen. Ich kann auch heftige Gefühlswellen alleine bearbeiten. Ich spüre aber, dass es mir schwerer fällt den inneren Dialog zu unterbrechen, wenn ich den Ziff-Prozess länger nicht mehr durchgeführt habe. Am besten funktioniert er immer noch unter der Anleitung von Herrn Rebhan. Im Verlauf eines Jahres habe ich den Ziff-Prozess achtmal mit Herrn Rebhan durchgeführt. Nach jedem Mal ging es mir deutlich besser als zuvor. Meine Mutter meint, dass sie zwar nicht wisse, was geschieht. Sie würde sich aber freuen, zu sehen, wie ich strahlend aus der Praxis komme. Bei meiner ersten Sitzung ging es um die Depression. Bei der zweiten Sitzung ging es um Panikattacken, die ich während einer früheren Beziehung hatte. Danach um immer wieder auftretende diffuse Ängste, für die es keinen bestimmten Auslöser gab. Sie waren das Ergebnis aus all den kleinen nicht verarbeiteten Vorfällen, empfundenen Ausgrenzungen und Erfahrungen bei denen ich mich als nicht gut genug erlebt habe. Sie hatten sich wohl im Laufe meiner Kindheit und Jugend aufgestaut.

Durch die Arbeit mit dem Ziff-Prozess habe ich viel über Selbstverantwortung gelernt. Früher habe ich immer 100 Prozent gegeben und versucht, es allen Menschen in meiner Umgebung recht zu machen. Es gab für mich keine Pausen. Ich musste kämpfen und immer “durch alles durch”. Das begann bereits  während meiner Schulzeit. Auch im Referendariat, als ich bereits bemerkt hatte, dass mir dieser Beruf nicht wirklich Freude bereitet, versuchte ich dennoch perfekt zu arbeiten. Jetzt habe ich gelernt, mehr auf mich selbst zu achten. Wenn ich mich nicht gut fühle, sage ich beispielsweise eine Verabredungen auch ab. Meiner Mutter ist aufgefallen, dass ich nicht mehr automatisch alles erledige, was sie von mir möchte. Das stimmt. Ich beziehe jetzt eine eigene Position. Ich muss nicht mehr das tun, was andere wollen – ich kann mich aber dazu entscheiden, es zu tun. Dadurch habe ich jetzt eine Wahlmöglichkeit. Früher habe ich diese Wahlmöglichkeit für mich weder erkannt noch genutzt. Ferner ist mir klar geworden, dass ich niemandem Rechenschaft dafür schuldig bin, was ich tue oder lasse. Wenn ich die Konsequenzen trage. Ich habe mir eine eigene Meinung gebildet, die ich auch vertrete. Auch bin ich ehrlicher geworden. Letztlich ist es ja auch eine Form von Unehrlichkeit zu etwas „ja“ zu sagen, wenn man eigentlich „nein“ sagen möchte. Und ich habe durchsortiert, was ich in meinem Leben haben will und was nicht.

Der Ziff-Prozess hat bei mir bewirkt, dass ich weniger Angst habe als früher, und dass ich damit umgehen kann, wenn dennoch einmal Ängste auftreten. Ich nehme Symptome meines Körpers besser wahr und kämpfe nicht mehr dagegen an, sondern versuche sie zu verstehen. Ich versuche meinem Körper zu geben, was er dann braucht. Symptome wie Migräne kommen noch, wenn es Situationen gibt, die mich sehr belasten. Ich bin aber nicht mehr ärgerlich auf die Migräne, sondern ich prüfe, wo ich zu wenig auf mich geachtet, zu wenig Pausen gemacht habe. Ich bin jetzt in der Lage, in mich hineinzuspüren und meine Bedürfnisse besser wahrzunehmen. Allerdings erkenne ich noch nicht ganz, worauf genau mein Körper mit Migräne reagiert.

Seit ich begonnen habe, mit dem Ziff-Prozess zu arbeiten, war ich nie wieder bei einem Neurologen. Nachdem ich die Psychopharmaka abgesetzt hatte, ließ ich bei meiner Hausärztin meine Blutwerte bestimmen. Das war noch zu dem Zeitpunkt, als die Ängste den gesamten Tag anhielten. Sie wollte mich aufgrund meines damaligen Zustandes in eine Klinik einweisen. Nachdem in der Psychiatrie kein Platz frei war und ich mich auch gegen die Einweisung ausgesprochen hatte, schrieb sie mich krank und bat mich, mich in den nächsten Tagen wieder bei ihr zu melden – was ich aber nicht tat. Stattdessen begann ich mit dem Ziff-Prozess. Als sie mich ein paar Wochen später wieder sah, wunderte sie sich über die für sie deutlich erkennbare Besserung. Wir haben aber nicht über den Prozess gesprochen. Psychopharmaka habe ich seit dem ersten Ziff-Prozess weder benötigt noch eingenommen.

Meine Depression ist völlig verschwunden und ich glaube fest daran, dass sie nicht wieder auftritt. Und wäre es so, würde ich keine Medikamente einnehmen. Ich habe verstanden, dass eine Depression der Versuch des Körpers ist, einen natürlichen Heilungsprozess anzustoßen. Es lohnt  sich, die Heilung zuzulassen. Für mich wären Psychopharmaka nicht mehr der richtige Weg. Ich kann den Prozess jedem nur empfehlen. Lassen Sie sich darauf ein – auch wenn Ärzte Ihnen sagen, dass eine Depression “unheilbar” sei.  Glauben Sie nicht, dass eine Depression ein Leben lang anhalten muss und Sie ein Leben lang begleitet! Auch wenn der Weg dorthin anstrengend ist: Es ist möglich wieder ein fröhliches Leben zu leben! Der Ziff-Prozess  ist für mich ein Weg aus der Depression geworden,  der sich gelohnt hat. Durch die Depression hat sich mein Blick auf die Bedeutung von Situationen und das Verhalten anderer verändert. Ich sehe viele Dinge nicht mehr s so dramatisch, wie es beispielsweise viele andere junge Menschen in meinem Alter tun. Die Depression hat bei mir zu einer Entwicklung geführt.

Nach wie vor, habe ich keine Entscheidung zu meiner beruflichen Zukunft getroffen. Meine finanzielle Situation ist dadurch sehr angespannt.  Auch fühle ich mich im Vergleich zu meiner Schwester nicht so erfolgreich. Immer wieder überkommen mich Versagensängste oder solche, die auf meine Zukunft gerichtet sind. Ich würde auch gerne meinen Vater stolz machen und befürchte, dass mir das nicht gelingt. Aber ich erkenne, dass ich Fähigkeiten habe, die mir ein selbstverantwortliches Leben ermöglichen. Ich bin aktiver und habe wieder viel mehr Energie. Ich entdecke mich gerade neu – auch wenn ich noch nicht weiß, wohin es mich führt. Da ich mit dem Ziff-Prozess ein Handwerkszeug habe, auf das ich jederzeit zurückgreifen kann, bin ich zuversichtlich.”