Kollegiale Beratung
Was bedeutet “Kollegiale Beratung”?
Die kollegiale Beratung ist eine Problemlösungsmethode, bei der sich 5-7 Kollegen einer regelmäßig zusammenkommenden Gruppe nach einer vorgegebenen Gesprächsstruktur gegenseitig zu schwierigen Situationen mit Mitarbeitern oder Kunden in ihrem Berufsalltag Hinweise geben.
Der Problemlösungsprozess wird dabei in 6 aufeinanderfolgende Phasen getrennt, was eine strukturierte Analyse und die gezielte Suche nach Lösungen ermöglicht. Die Vorgehensweise lässt sich leicht erlernen, wobei bereits im Training aktuelle Beispiele aus dem Alltag der Teilnehmer herangezogen werden.
- Fallgeber trägt Fragestellung bzw. aktuelle Problemsituation vor
- Nachfragen der Teilnehmer
- Sammeln von Ideen und Lösungsansätzen durch die Teilnehmer
- Rückmeldung des Fallgebers
- Erarbeitung von konkreten Lösungsvorschlägen
- Rückmeldung des Fallgebers
Wer kann von Kollegialer Beratung profitieren?
- Führungskräfte, die ihre Beratungskompetenz (Coaching-Kompetenz) verstärken wollen
- Bereichsübergreifende Führungsteams, die ihre Fähigkeiten zur gemeinsamen Problemlösung weiter ausbauen wollen
- Projektverantwortliche, deren bereichsübergreifende Aufgaben einen hohen Anteil an Beratungskompetenz erfordern (z.B. Service-Funktionen)
Welche Fähigkeiten werden durch die Kollegiale Beratung trainiert?
- Eigene Praxissituationen systematisch reflektieren
- Zuhören und Sichtweisen und Motive anderer verstehen
- Konstruktiv Feedback geben
- Eigenes Wissen und Erfahrungen anbieten ohne „aufzuzwingen“
- mit eigenen Schwächen und Misserfolgen umgehen
- lösungsorientiert diskutieren
Welchen Nutzen hat das Unternehmen davon?
- Aufgrund des zugrundeliegenden Gedankens des Lernens miteinander und voneinander wird der bereichsübergreifenden Teamgedanke auf Führungsebene verstärkt: Führungskräfte lernen kooperativ statt kompetitiv Lösungen zu finden. Dadurch verstärkt sich das bereichsübergreifende Denken und Handeln im Sinne des Unternehmens.
- Kollegiale Beratung fördert mit regelmäßigem Feedback zum Abgleich von Selbst- und Fremdeinschätzung die Gestaltung einer kollegialen Atmosphäre auf Führungsebene
- Das gegenseitige Eingestehen von Schwächen und Problemen ermöglicht den Aufbau einer konstruktiven Fehlerkultur. Dadurch müssen Probleme und Misserfolge im eigenen Arbeitsbereich nicht mehr „vertuscht“ werden, sondern werden als Baustein in der eigenen Entwicklung von Führungskompetenz erlebt. Der offene Umgang mit den eigenen Schwächen und Lernfeldern entlastet und reduziert das Überspielen von Überforderung (und damit die Gefahr eines burn-out).
Kollegiale Beratung verfolgt somit zwei Zielsetzungen:
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- Qualifizierung von Mitarbeitern und Führungskräften in Beratungskompetenz („Coaching-Kompetenz“)
- Gestaltung einer Unternehmenskultur in Richtung gemeinsamer Problemlösung und Lernen mit- und voneinander
Wie kann Kollegiale Beratung im Unternehmen eingeführt werden?
Die Kollegialen Beratung wird mit einem 2-tägigen Start-Workshop eingeführt. Danach erfolgt vierteljährlich ein 1/2 -1-tägiger Termin, bei dem aktuelle Themen gemeinsam angegangen werden. Nach 4 -6 Terminen sollte nur noch ein Termin pro Jahr durch die externe Beraterin begleitet werden und in den verbleibenden Terminen die Moderation intern rollierend erfolgen.