Praxis-Training: Führung von MitarbeiterInnen im Homeoffice
Während das Arbeiten im Homeoffice früher die Ausnahme war, hat Corona das Thema ordentlich vorangebracht. Viele Mitarbeiter haben sich an die Annehmlichkeiten dieser Arbeitsform gewöhnt. Viele familiären Verpflichtungen lassen sich im Homeoffice tatsächlich leichter erfüllen: Kinder können von der Schule abgeholt und “nebenbei” beaufsichtigt werden. Aber auch viele Aufgaben, die Ruhe und Konzentration erfordern, können im Homeoffice störungsfrei erledigt werden. Und sie hat weitere Vorteile für den Arbeitgeber: Wer sich körperlich nicht ganz wohlfühlt oder wer ein krankes Kind zuhause hat, arbeitet dennoch im Homeoffice.
Dennoch kommt es immer mehr zu kritischen Stimmen – und zu Betriebsvereinbarungen, die die Arbeit im Homeoffice begrenzen:
- Durch die fehlende Präsenz leidet der Teamgeist und die Einarbeitung neuer Mitarbeiter und Auszubildender
- Homeoffice macht es daher erforderlich, festzulegen, wann Präsenz im Team wirklich erforderlich ist (die sog. Kernzeiten)
- Führungskräfte reagieren bei manchen Mitarbeitern misstrauisch und zweifeln an der Präsenz und der Arbeitsleistung ihrer MitarbeiterInnen. Es kommt zu kritischen Fragen und zu Kontrollanrufen
- Online-Meetings erfordern Spielregeln: Soll ein/e Mitarbeiter/in wirklich am Monitor präsent sein? Reicht ein Standbild oder schürt dies lediglich Misstrauen?
- Nicht jeder Mitarbeiter scheint “homeoffice-geeignet”. Nicht wenige verzetteln sich zuhause in privaten Aufgaben und sagen selbst, dass sie an ihrem Arbeitsplatz produktiver wären
Die Arbeit im Homeoffice ist nicht lediglich eine Verlagerung der Arbeitstätigkeit. Sie konfrontiert eine Führungskraft mit Ergebniserwartungen – und vor allem mit Vertrauen. Wenn eine Führungskraft klar formuliert, welches Ergebnis er/sie bis wann erwartet, ist es letztendlich egal, wann dieses Ergebnis erzielt wird. Notfalls auch nachts. Dann braucht es auch keine Kontrolle. Die Arbeit im Homeoffice konfrontiert mit dem bisherigen Führungsverhalten: Zielsetzung und Delegation. Darüber hinaus müssen viele gewohnten Routinen müssen hinterfragt werden (z.B. bei welchen Meetings muss ein Mitarbeiter überhaupt dabei oder sogar präsent sein?).
Homeoffice ist die Arbeitsform der Zukunft. Es lohnt sich, sich mit den daraus resultierenden Führungsanforderungen auseinanderzusetzen!
Methoden:
Im Training lernen Sie, was es für Ihr Führungsverständnis bedeutet, wenn MitarbeiterInnen zeitweise zuhause arbeiten. Sie setzen sich mit Ihren Bedürfnissen nach Kontrolle und Vertrauen auseinander. Sie lernen, wo Sie diese Arbeitsform als Potenzial nutzen können – und wo Sie damit an Grenzen stoßen.
Dauer:
2 Tage + 1 Tag
Die Erfahrung zeigt, dass regelmäßige „Refresh“-Trainingstage (z.B. einmal jährlich) im Führungskreis gut geeignet sind, um kommunikative Kompetenz auf einem aktuellen Stand zu halten.