Rahmenbedingungen für eine Mediation


Voraussetzungen für eine Mediation


Eine “verordnete” Mediation hilft selten weiter. Eine Mediation ist dann erfolgreich, wenn allen Beteiligten bewusst ist, dass mit den derzeitigen Kommunikationsmustern der Konflikt nicht (mehr) gelöst werden kann. Gleichzeitig sollte Konsens darüber bestehen, dass eine Einigung dringend erforderlich ist, beispielsweise weil  gemeinsam übergeordnete Ziele verfolgt werden müssen oder die bestehenden Spannungen die Zusammenarbeit massiv beeinträchtigen.  Eine Mediation ist ein letzter Versuch, die Beteiligten mit Hilfe eines Dritten bei einer gemeinsamen Konfliktlösung zu unterstützen. Ist keine Bereitschaft auf einer (oder beiden Seiten) erkennbar, die eigenen Anteile an einer Konfliktsituation zu erkennen und an einer akzeptablen Lösung für alle Parteien mitzuarbeiten, sollte dies Konsequenzen haben. Es ist wichtig, diese Voraussetzungen im Vorfeld einer Mediation zu klären, damit diese nicht für erneute “Machtspiele” genutzt wird. Tatsächlich habe ich es in der Praxis häufig erlebt, dass die “Streithähne” eine klare Ansage brauchten, um ihre Machtspiele endlich beenden zu können. Und ganz ehrlich: Kennen wir diese Verhaltensmuster nicht aus unserer Kindheit?

Welche Rolle hat der Mediator?


Als Mediatorin übernehme ich die Rolle des neutralen Dritten. ich leite die Diskussion, fungiere als kommunikative „Übersetzerin“ zwischen den Parteien, übernehme aber keine inhaltliche Verantwortung.

Durch eine klar strukturierte Gesprächsleitung stelle ich sicher, dass

  • jeder Beteiligte ausgewogen sowohl den eigenen Standpunkt darstellt als auch dem Standpunkt der anderen Partei zuhört
  • unklare bzw. missverständliche Äußerungen konkretisiert und zugrundeliegende Interessen konsequent hinterfragt werden
  • destruktive, vergangenheitsorientierte Verläufe (Vorwürfe, Schuldzuweisungen etc.) frühzeitig in konstruktive, zukunftsorientierte Diskussionen umgeleitet werden

Einzelgespräche vorab?


Die Meinungen sind unterschiedlich, ob ein Mediator “neutral” sein kann, wenn er vorher mit den Beteiligten Einzelgespräche geführt hat. Ich selbst diese sehr hilfreich. Ich möchte in einem 4-Augen-Gespräch die Bedürfnisse und Wünsche hinter einem Standpunkt verstehen. Und ich leite an, Wünsche an eine Lösung zu formulieren. Wir können nämlich sehr gut formulieren, was wir uns nicht mehr bieten lassen wollen. Vor lauter “Kampfgeist” vergessen wir aber, was wir eigentlich wollen… Es erleichtert eine Mediation ungemein, wenn sich die Beteiligten vorher unabhängig voneinander klargemacht haben, was für sie eine Lösung sein könnte.

“Aber sind Sie dann nicht bereits voreingenommen?” Nein. Lediglich vorbereitet. Aus meiner Sicht kennzeichnet es die Professionalität eines Mediators, wenn er trotz Vorabinformationen neutral bleiben kann. Es gehört zu meinem Arbeitsverständnis, dass Ereignisse lediglich die Sichtweise der jeweiligen Person widerspiegeln. Alles kann immer auch anders sein. Das gilt es in einer Mediation herauszufinden und für eine gemeinsame Lösung zu nutzen.

Methoden bei Mediation & Konflikt-Moderation

Aufgrund meiner langjährigen Tätigkeit als Beraterin, Coach, Trainerin, Mediatorin und Moderatorin in unterschiedlichsten Konfliktkonstellationen verfüge ich über ein breites Methodenspektrum, u.a.

  • Spez. Kommunikationstechniken im Konfliktfall (z.B. Doppeln, Perspektivenwechsel, Visualisierung)
  • Systemisches Konsensieren (n. G. Paulus, S. Schrotta, E. Visotschnig) zum größtmöglichen Konsens bei Entscheidungen
  • Harvard-Konzept (n. Fisher und Ury) zur Verhandlung mit beidseitigem Gewinn
  • Lösungsorientierte Ansätze mit dem Fokus auf Wünschen und kreativen Lösungsideen zum Umgang mit vorhandenen Rahmenbedingungen anstelle von Defiziten und „Schuldigen“
  • Systematische und kreative Problemanalyse-Techniken
  • Klärungshilfe-Methoden (n. C. Thomann) zum Umgang mit Gefühlen bei Konflikten
  • Ressourcenorientierte Interventionen zum Einbezug „übersehener“ Fortschritte und ungenutzter Stärken
  • Methoden der kollegialen Beratung zur Förderung des Verständnisses für unterschiedliche Sichtweisen und der Bereitschaft zur gegenseitigen Unterstützung
  • Erlebnisaktivierende Methoden zur Gruppenberatung (u.a. n. F. Schulz v. Thun, K. Benien)